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Kreativität
Woher nehmen Sie Ihre Inspiration für immer neue Kollektionen?
Veronika Swienty: Die wichtigste Inspiration ist der Kontakt mit Menschen, das Nachdenken über das, was schön und passend für eine Tätigkeit ist. Meine Neugierde für aktuelle Lieblingskleidungsstücke kombiniert mit Kenntnis von Schnitten und Stoffen sowie das Blättern in vielen Büchern mit alten Fotos von Menschen bei der Arbeit, im Theater, in Gesellschaft inspiriert mich.
Bei Besuchen von Ausstellungen oder Reisen vereine ich das Gesehene mit den Gedanken, die ich mir zu Designprojekten mache. Das führt zu überraschenden Ideen und Neuinterpretationen.
Wie erkennen Sie Trends in der Mode?
Veronika Swienty: Es gibt viele tolle neue Kleidungsstile, aber ein echter Trend hält sich länger als einen Monat und wird in allen Teilen der modebewussten Gemeinschaft irgendwie aufgenommen und in den persönlichen Stil eingebracht.
Wie sind Sie Designerin für Corporatewear geworden?
Veronika Swienty: ich habe Mode Design an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien studiert. Schon während meines Studiums habe ich für Filme und Theater bei den Kostümen assistiert. Als dann die Anfrage nach historischen Uniformen für ein Hotel über eine Kostümbildnerin an mich herangetragen wurde, war mein Interesse geweckt.
Wie fühlen Sie sich in den Brand Ihrer Kunden ein?
Daniel Kahn: Nach einem ausführlichen Briefing studieren wir die Corporate Identity der Firma, sehen uns auf der Website um und dann lassen wir uns auch vor Ort inspirieren.
Happiness
Kann gutes Design glücklich machen?
Veronika Swienty: Ja. Wir umgeben uns bewusst mit schönen Dingen und ziehen lieber Kleidung an, die uns gefällt als einfach irgendetwas. Die Liebe zum Detail macht jeden Tag auf’s Neue Freude.
Was macht einen Uniformträger glücklich?
Daniel Kahn: Die Uniform soll ihm gut passen und praktisch sein. Wenn er dann auch noch toll aussieht ist jeder Träger zufrieden. Trotz „Uniform“ sollte man auf jeden Träger so gut wie möglich eingehen.
Veronika Swienty: Das Design und die Auswahl der Kleidungsstücke sollen der Tätigkeit und dem Klima am Arbeitsort entsprechen. Wenn noch kleine, intelligente Details in die Uniform eingebaut sind, die dem Träger täglich Spass machen, freut sich dieser jeden Tag.
Privat
Was ist Ihr Traum-Projekt?
Veronika Swienty: Ein grosses innovatives Hotel in einer der Metropolen.
Daniel Kahn: Eine grosse Airline. Swiss hätte mal wieder eine neue Uniform verdient… finden Sie nicht?
Wer sind deine Vorbilder?
Veronika Swienty: Milena Canonero, Edith Head, Christian Dior & Maria Grazia Chiuri, Mme Vionnet, Virgil Abloh
Was ist Ihnen an Ihren Lieferanten am wichtigsten?
Veronika Swienty: Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit
Daniel Kahn: Ja genau – dazu auch: Flexibilität und Fachkompetenz
Projekte und Logistik
Wie gross muss ein Projekt sein, um mit KahnSwienty zu arbeiten?
Daniel Kahn & Veronika Swienty: Kein Team ist zu klein oder zu gross für unsere Ideen. Wir finden für alle Mengen die passende Lösung.
Gibt es Mindestbestellmengen?
Daniel Kahn: in der Produktion von individuell entwickelten Kleidungsstücken (Individuelles Design) ist eine minimale Bestellmenge von 25 Stück notwendig. Für Kollektionen ab Katalogt gelten keine Mindestmengen. Zu beachten ist allerdings, dass Stick und Druck Staffelpreise haben. Je geringer die Menge, desto teurer wird der Stick oder Druck.
Kann ich auch mit einem kleinen Budget meine eigene Bekleidungslinie haben?
Veronika Swienty: Oftmals macht die Kombination und Farbe sowie ein stimmiges Accessoire die Individualität eines Looks aus. Das schaffen wir auch mit kleinen Budgets. Wir nennen das individuelle Komposition.
Worauf sollte man bei einem Corporatewear Projekt besonders achten?
Veronika Swienty: zuerst sollte man sich über die Anforderungen an die neue Bekleidung im Klaren sein. Davon ausgehend würde ich definieren, was persönlich gefällt und was gar nicht geht.
Daniel Kahn: Für den Erfolg eines Projekts ist es auch wichtig, dass alle Entscheidungsträger im Boot sind und von Anfang an über Anforderungen, Mengen und Terminpläne Bescheid wissen.
Wie lange dauert ein typisches Corporatewear Projekt?
Daniel Kahn: Es gibt keine typischen Corporatewear Projekte. Jedes Projekt ist anders und es ist wichtig dafür den richtigen Zeitplan zusammen mit unseren Kunden zu definieren.
Veronika Swienty: Es kann schnell gehen oder auch mehr Zeit brauchen. Unser kürzestes Projekt mit fertigen Teilen, die mit Details individualisiert wurden, dauerte gerade mal 3 Wochen. Der Kunde hat sich schnell entschieden und wir konnten rasch handeln. Bei anderen Projekten haben wir zuerst mehrere Designvarianten entworfen, danach verschiedene Prototypen erstellt und erst dann mit der Produktion begonnen. Ein Projekt kann so gut und gerne 18 Monate dauern.
Nachhaltigkeit
Was verstehen Sie unter nachhaltiger Corporatewear?
Daniel Kahn: Ein Corporatewear Projekt ist für uns dann nachhaltig, wenn es nicht gleich wieder neu aufgerollt werden muss, unsere Kunden damit lange zufrieden sind und das Konzept laufend weiter entwickeln.
Welche Stoffe und Zutaten verwenden Sie und was beachten Sie dabei?
Daniel Kahn: Wir verwenden ausschliesslich zertifizierte Stoffe aus Europa von Lieferanten die wir kennen.
Veronika Swienty: Wir beobachten die Entwicklung der ökologischen Stoffherstellung und Zutatenentwicklung sehr eng. In regem Kontakt mit unseren Lieferanten können wir auf die neuesten Entwicklungen zugreifen und unsere Kleidungsstücke funktionell und nachhaltig produzieren.
Wo produzieren Sie Ihre Corporatewear Kollektionen?
Veronika Swienty: Wir produzieren alle Kleidungsstücke und Accessoires in Europa. Wir schätzen den direkten Kontakt zu den Produktionsstätten und Ateliers, die hohe Handwerkskunst und Expertise, die kurzen Lieferwege sowie gleichbleibende Qualität der Produktion.